sich ins Jetzt entwerfen
den zeitlosen Raum
des Augenblicks berühren

Placement als Erfahrungsweg

Unser Körper ist kostbar, er ist unsere nächste Natur. Der Körper ist Tor zur Bewusstheit und damit die Grundlage für unsere seelisch-geistige Entfaltung. Mit Placement entwickeln wir eine bewusste, natürliche Körperhaltung und Beziehung zum Körper und einen sorgsamen Umgang mit ihm. Wir lernen den Körper als Instrument der Bewegung und der Verwirklichung unseres Lebens kennen und wertschätzen. Placement heisst Ankommen im Körper – von der Weisheit des Körpers lernen und eine neue Qualität von bewusstem Sein erleben.

Placement bietet Raum, die ordnenden Gesetzmässigkeiten und Gleichgewichtsprinzipien der Natur zu erfahren, sich mit der Schwerkraft zu verbinden und die stützende und tragende Kraft des Skeletts zu erleben. Die Körperhaltung wird mittels bildlicher Vorstellungskraft und Berührungshilfe balanciert und die innere Mitte gestärkt. Die in der Vorstellung praktizierten Bilder basieren auf den anatomischen Gegebenheiten, welche wir achten und beachten lernen.
Mit Placement werden neue, aufbauende Haltungs- und Verhaltensweisen entwickelt und in den Bewegungsalltag integriert: beim Gehen, Stehen, Sitzen, Liegen, Ruhen, Verweilen, Tanzen. Der Alltag wird zum Übungsfeld. Eine ausgewogene, bewusste Körperhaltung führt zu neuer Bewegungsqualität - die Bewegungen werden harmonisch, klar, ökonomisch, geschmeidig, frei fliessend. Wir finden in ein neues körperlich-seelisch-geistiges Gleichgewicht. Unsere Gesundheit und die Selbstheilungskräfte werden gestärkt.

Boden legen unter die Füsse
ein freier Geist
ein weites Herz

Warum Placement

Placement als Erfahrungsweg ist ordnende, befreiende Körperbewusstseins- und Haltungsarbeit am ganzen Menschen und von Mensch zu Mensch.

Placement führt zu mehr Klarheit, Ausrichtung, Kraft, Sammlung, innere Ruhe, Präsenz, Verbundenheit und zu mehr Frieden in Körper, Seele, Herz und Geist. Durch die Entwicklung einer ausgewogenen Körperhaltung werden bislang gebundene Energien frei. Es werden schöpferische Kräfte frei für das Leben, die Bewegung und für eine bewusste Lebenshaltung und kreative Lebensgestaltung.

verlangsamen
innehalten
zu sich kommen
sich erden und ordnen
platzieren und balancieren
ausrichten und aufrichten
berühren und berührt werden
nähren und genährt werden
falten und entfalten


Raum gewinnen
seinen Platz finden
in sich selbst
und im Leben


Wie Placement entstand

Auf der Suche nach dem freien Tanz und meinem Weg als Künstlerin brach ich 1981 von Bern nach New York auf. In der vibrierenden Grossstadt bewegte ich mich begeistert und hungrig nach neuen Impulsen fast pausenlos im Dschungel von Underground Tanzstudios, Tanzkulturen und anerkannten Tanzschulen. Ich studierte Modern Dance an der Merce Cunningham School, Limon Technik, Improvisation und Jazz Dance. Mein Körper wurde zusehends angespannter, verwirrter, unbeweglicher. Und schmerzte. Als Tänzerin sehnte ich mich nach Orientierung und danach, mich selbst und meinen Körper als Instrument der Bewegung kennen zu lernen, zu spüren, zu empfinden, wahrzunehmen und vor allem auch zu verstehen.
An einem Workshop an der New York University begegnete ich 1981 André Bernard und lernte die Ideokinese kennen. Ich erlebte bei André Bernard nebst einer Einführung in die anatomischen Gesetzmässigkeiten des Körpers eine „konstruktive Ruhe“. Ausgerichtet, auf dem Boden ruhend, entspannte und ordnete ich mich. Ich erlebte ein Gefühl von Ruhe, Klarheit und Kraft. Als ich nach dem ersten Workshop draussen auf der Strasse fest auf meinen beiden Füssen stand, fühlte ich mich unendlich leicht, frei und klar. Es war, als hätte ich nach Hause gefunden – inmitten der pulsierenden Stadt New York. Beglückt und berührt von der Begegnung mit André Bernard und der Ideokinese, studierte ich während 20 Jahren bei ihm.

Über die Jahre entdeckte ich den Körper als inneren Lehrer und die Schwerkraft und den Atemfluss als Verbündete. So wurde ich zunehmend befreit von dem, was ich mir über die Jahre an verschiedenen Techniken und Verhaltensmustern übergestülpt hatte. Gebundene Energien wurden frei. Das wirkte sich als schöpferische Kraft auf mein Leben, mein Lehren und auf mein künstlerisches Schaffen aus. Ich entwickelte, aufbauend auf der Ideokinese, anderen Körperbewusstseinslehren und Meditation einen eigenen Weg: die Placement-Arbeit war geboren.

Durch meine kontinuierliche Lehrtätigkeit seit rund vierzig Jahren, wandelt, bewegt und vertieft sich die Placement-Arbeit dauernd weiter. Dies ist nur dank der Zusammenarbeit mit den vielen, am «Weg des Körpers» interessierten Placement Student*innen möglich, die über Jahrzehnte die Tanz- und Placement-Workshops besucht haben und besuchen. An dieser Stelle bedanke ich mich bei ihnen allen für das lebendige Interesse und ihre Treue. Ebenso dankbar bin ich für die vielen Freundschaften und inspirierenden Begegnungen mit wunderbaren Menschen, meinen Lehrerinnen und Lehrern, überall auf meinem Weg, und für die guten Fügungen, welche ich immer wieder habe erfahren dürfen.

André Bernard und die Ideokinese

Die Ideokinese wurde in den 1920er-Jahren von Mabel Ellsworth Todd, (The Thinking Body, 1937) entwickelt, um die neuromuskulären Muster von Körperhaltung und Bewegung umzugestalten und zu verbessern. Ideokinese setzt sich aus den griechischen Begriffen „ideo“ (Idee, Bild, Gedanke) und „kinesis“ (Bewegung) zusammen. Ideokinese ist eine der ältesten Körper-Geist-Methoden und ist in ihrem Ansatz und Verfahren gleichermassen wissenschaftlich wie kreativ.
Bis heute ist die Philosophie und Methode der Ideokinese einzigartig: Sie basiert auf der Kraft bildlicher Vorstellung, um die Körperhaltung auszubalancieren und eine Bewegung ins Fliessen zu bringen. Die in der Vorstellung erschaffenen Bilder und Konzepte gründen dabei auf den Gesetzmässigkeiten der Anatomie des Menschen.
Die „konstruktive Ruhe“ ist das Herzstück der Ideokinese: in liegender Position wird mittels bildlicher Vorstellung und Berührungshilfe gearbeitet. Und damit ein neues Gleichgewicht angeregt.

André Bernard (1924-2003), u.a. Professor an der New York University, war einer der Hauptvertreter von Todds Ansatz. Er hat die Ideokinese seit 1966 an Generationen von Tanz- und Schauspielstudierende weitergegeben. Ab 1986 lehrte André Bernard Ideokinese auch in Europa: in England, Deutschland und der Schweiz, wo er eine wachsende Zahl von begeisterten Studierenden unterrichtete. Von 1992 – 2000 organisierte ich in der "Etage – Raum für Bewegung, Ausdruck und Stille" in Bern jährliche Sommerworkshops mit André Bernard und assistierte ihm.

Placement als Raum der Erfahrung

Über mehr als vier Jahrzehnte erstreckt sich die freiberufliche Lehr- und Unterrichtstätigkeit in Placement, Ideokinese und freier Tanz. Seit 20 Jahren lehre ich Placement als reisende Gastlehrerin auch in Italien, England und Belgien, wo ich die Arbeit in andere Kulturen und Sprachen «übersetze». Über die Jahre sind die folgenden Kurs- und Workshopformen entstanden:  

  •  Placement und die konstruktive Ruhe
  •  Placement und Meditation
  •  Placement und freier Tanz
  •  Placement und kreativer Prozess

Mit meinem aktuellen Angebot lade ich zu mehrstündigen «Placement – Erfahrungsräumen» ein, in denen sich in immer wechselnden Zusammenspiel Placement und die konstruktiven Ruhe, der freie Tanz, stilles Sitzen, kreativer Ausdruck entfalten.

Placement und die konstruktive Ruhe

Die konstruktive Ruhe ist das Herzstück der Ideokinese. In liegender Position wird mit bewegten Bildern in der Vorstellung gearbeitet. Die Bilder basieren auf den anatomischen Gesetzmässigkeiten des Menschen. Mit Hilfe der «konstruktiven Ruhe», welche im Zusammenwirken mit der Schwerkraft eine ordnende, heilsame Qualität entfaltet, wird eine balancierte Körperhaltung angeregt.

Placement und Meditation

Von der tiefen Sehnsucht nach Stille und innerem Raum motiviert, widmen wir uns in Placement und Meditation verschiedenen Formen, um Stille, die Kraft des Herzens und Gewahrsein, zu erfahren. Stille nährt und belebt unsere Lebenskraft und lässt uns Verbundenheit, Liebe und Mitgefühl erleben.

Meditation, stilles Sitzen auf dem Boden, wird als Grundlage und Praxis für den Lebensalltag entdeckt. Es entwickelt sich eine meditative Haltung, welche wir auch im Liegen, Sitzen, Stehen, Gehen und im Tanz berühren. Ankommen im Körper - die Weite, das Unfassbare erahnen.

Indem wir still und aufgerichtet auf dem Boden sitzen, entwickelt sich auch ein Bewusstsein für den eigenen Platz in sich und den Platz in der Welt.

Kraft

Haltung

Stille

Placement und freier Tanz

Tanz – Ur-Sprung in den Augenblick

 

Wenn wir tanzen, berühren wir unsere tiefste Essenz. Freies Tanzen ist elementar – wir gelangen vom Tanz des Alltags in den Lebenstanz und erleben uns als Einheit. Der freie Tanz ist schöpferisch, ordnend und heilend. Tanzend bewegen wir uns zwischen Himmel und Erde, geben dunklen und schweren, lichten und leichten Kräften Ausdruck – und finden ein neues Gleichgewicht. Mit Placement bereiten wir den Boden, sodass es durch uns tanzt.

Im Tanz

weich sein

und fest

durchlässig

und kraftvoll

geschmeidig

und flüssig

klar

und vibrierend

Placement und kreativer Prozess

 

Kunst

braucht Raum

Raum
 

braucht Kunst

Kreativität ist ein wesentlicher Ausdruck unseres Menschseins und unserer Spiritualität. Placement und kreativer Prozess erweckt, nährt, stärkt und befreit die innere Künstlerin, den inneren Künstler. Ausgangsort ist der bewusste Körper und die Entwicklung einer meditativen Haltung: sich selbst aufspüren, ordnen, erden, sammeln, aus- und aufrichten, bewegen, tanzen.
Placement und kreativer Ausdruck, Prozess heisst konkret: seinen künstlerisch-kreativen Impulsen nachgehen, Neuland erkunden, Keimendes wahrnehmen und verweilen, sein, spielen, staunen, notieren, skizzieren, kleben, weben, wandeln, auflösen, gestalten.

 

bewegen und bewegt werden

berühren und berührt werden

gestalten und gestaltet werden